· 

Farbkontraste: Wie komplementäre Farben auf Papiertaschen wirken – Teil 1


In einem anderen Beitrag haben wir bereits über die psychologische Wirkung von Farben berichtet. Jedoch wird auf Papiertragetaschen mit Druck nur selten eine Farbe allein eingesetzt. Die Wirkung von Farbkontrasten spielt dabei eine wichtige Rolle.

 

Der Aufdruck auf Folien- und Papiertragetaschen lebt vor allem durch die unterschiedlichen Druckfarben, die dabei zum Einsatz kommen. Schließlich gilt es, mit der farblichen Gestaltung der Taschen Aufmerksamkeit zu erregen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Besonders Farbkontraste ziehen dabei viele neugierige Blicke auf sich und erhöhen dadurch die Reichweite. Denn werden zwei oder mehr Farben miteinander ins Verhältnis gesetzt, erzielen sie, unabhängig von ihren jeweiligen Eigenschaften, eine neue Wirkung, die Unternehmen zu Werbezwecken nutzen können.

 

Als Erster setzte sich der Schweizer Maler und Kunstpädagoge Johannes Itten mit der Wirkung von kontrastierenden Farben auseinander und entwickelte insgesamt sieben Farbkontraste. Diese sieben plus einen weiteren Farbkontrast möchten wir Ihnen vorstellen. Ein Kontrast entsteht immer durch die Gegenüberstellung von zwei oder mehr gegensätzlichen Farben.

 

Die sieben verschiedenen Farbkontraste:

Der stärkste Hell-Dunkel-Kontrast entsteht durch die Kombination heller und dunkler Farben. Den stärksten Kontrast bilden Schwarz und Weiß. Aber auch Kontraste wie Gelb und Blau heben sich gut voneinander ab und werden deshalb häufig bei der Gestaltung von Papiertragetaschen mit Druck verwendet. Ein Text in strahlendem Gelb auf blauem Hintergrund lässt sich problemlos lesen und bleibt deshalb auch besser im Gedächtnis.

Buntkontraste, auch Farbe-an-sich-Kontraste genannt, bestehen mindestens aus zwei, häufiger drei Farben, die relativ weit auseinander liegen. Den stärksten Kontrast bilden dabei die drei Primärfarben Magenta (Rot), Gelb und Cyan (Blau), meist noch ergänzt durch Grün. Dieser Farbkontrast wirkt besonders bunt, fröhlich und kraftvoll. Da es einer der auffälligsten Farbkontraste ist, findet man ihn häufig auf Signaltafeln, Flaggen oder Warnschildern.

Unserem Empfinden nach teilen wir Farben in warme und kalte ein. Kombiniert man also ein als warm empfundenes Rot oder Orange mit bläulichen oder auch grünlichen Tönen, entstehen Kalt-Warm-Kontraste. Solche Kombinationen wirken sehr intensiv und ausdrucksstark. Den extremsten Kontrast bilden übrigens die Komplementärfarben Rot und Cyan, ein helles Blau.

Qualitätskontraste oder auch Sättigungskontraste ergeben sich durch den Sättigungsgrad einer Farbe. Durch Schwarz, Weiß oder Grau kann die Intensität einer Farbe abgeschwächt werden. Stellt man nun die gesättigte Farbe, beispielsweise ein Grasgrün gegenüber, hebt sich diese automatisch deutlich ab. Solche Kombinationen wirken auf den Betrachter besonders ausgeglichen, ziehen dadurch aber auch weniger Aufmerksamkeit auf sich.